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ITCHY
13.03.2023

Itchy Erst am 7. Juli erscheint mit "Dive" das neue, das bereits neunte Album von Itchy, beheimatet auf dem bandeigenen Label Findaways Records und inklusive der vorab veröffentlichten Lieder "Prison Light" und "Thoughts & Prayers". Kurz: Wir freuen uns. Aber wir sind auch neugierig, also haben wir bei der Band schon mal vorab dazu nachgefragt.

Welchen Unterschied macht es, ein erstes oder ein neuntes Album zu machen? Und welchen Einfluss haben die letzten acht Alben auf "Dive"?

Panzer: Wenn man schon acht Alben rausgebracht hat, sind viele potentielle Themen natürlich früher schon mal besungen worden. Also muss man sich neue Inhalte ausdenken und zeitgleich Dinge, die bereits in früheren Songs thematisiert wurden, noch mal von einer anderen Seite beleuchten oder ganz neu denken. Das ist zwar wirklich herausfordernd, auf der anderen Seite aber auch echt spannend.

Ich finde als Band muss man sich von Zeit zu Zeit vor allem zwei Fragen stellen. Erstens: "Macht es uns eigentlich noch Spaß, immer wieder neue Songs zu schreiben?" Und zweitens: "Haben wir überhaupt noch was zu sagen und zu erzählen?" Da wir beide Fragen für uns selbst auch diesmal wieder mit „Hölle, ja!“ beantworten konnten, hatten wir einfach riesigen Spaß beim Schreiben, Aufnehmen und Produzieren der Songs. Im Gegensatz zu früheren Alben, haben wir diesmal auch nicht an 49 verschiedenen Songideen herumgetüftelt, sondern haben uns von Anfang an nur auf die Demos konzentriert, die wir mit Abstand am besten und vielversprechendsten fanden. Das hat auf jeden Fall viel Zeit, Mühe und Nerven gespart. Ich persönlich hatte jedenfalls noch nie so ein konstant gutes Gefühl beim Entstehungsprozess einer neuen Platte.

Was müssen wir über das Album wissen, warum müssen wir es unbedingt hören und was wollt ihr noch schon jetzt loswerden?

Panzer: Nachdem die Masters abgegeben wurden und das ganze Album ins Presswerk ging, hab ich mir die Songs wochenlang nicht mehr angehört, weil ich nach monatelanger Arbeit dringend mal Abstand gewinnen wollte und gespannt war, ob ich das alles immer noch so großartig finde, wenn ich nicht mehr so dicht dran bin. Erst als die Vinyl-Testpressung ankam, habe ich das Album wieder von vorne bis hinten durchgehört und das war so ein krass besonderer Moment, weil ich es dann eigentlich noch viel geiler fand, als ich es in Erinnerung hatte. Mir ist schon bewusst, dass jede Künstlerin und jeder Künstler, immer wie behämmert von den neuen Songs schwärmt, aber mal im Ernst: Wenn man selbst nicht für das brennt, was man tut, kann man es ja auch gleich sein lassen.

Das besondere an "Dive" ist für mich, dass es inhaltlich zum Teil zwar wirklich schlimme und ernste Themen beinhaltet, dabei aber trotzdem ein total positives und Mut machendes Album geworden ist. Ernst und politisch, kritisch und sarkastisch und dabei trotzdem immer diese "da geht noch was!"-Attitüde. Es gibt für mich auch keine Filler-Songs. Jedes Lied ist wichtig und hat seine Berechtigung. Außerdem kann ich es kaum erwarten, die Songs bald live zu spielen und währenddessen vom unkontrolliert tanzenden Publikum mit verlorenen Schuhen beworfen zu werden.

12.10.2023 Frankfurt, Batschkapp
13.10.2023 Jena, Kassablanca
14.10.2023 Dresden, Beatpol
19.10.2023 München, Backstage Werk
27.10.2023 Erlangen, E-Werk
03.11.2023 Münster, Sputnikhalle
04.11.2023 Düsseldorf, Zakk
09.11.2023 Berlin, Festsaal Kreuzberg
10.11.2023 Hamburg, Markthalle
11.11.2023 Hannover, Musikzentrum
24.11.2023 Karlsruhe, Substage
23.12.2023 Ulm, Roxy (Jahresabschlusskonzert)

Welche Rolle spielt die eigene Plattenfirma bei der Entstehung einer neuen Platte? Welche Vorteile hat es, wenn man selbst releast, und was nervt schon oder ist anstrengend oder vielleicht sogar doof?

Panzer: Wir hatten in der Vergangenheit ja bereits ein paar Plattenverträge, waren für ein Album auch mal bei Universal und haben einfach irgendwann festgestellt, dass es für unsere Band am besten ist und am meisten Sinn macht, wenn wir unsere Platten selbst rausbringen. Wir sind drei Typen, die eh am liebsten überall mitreden und mitentscheiden wollen und ich glaube wir sind deshalb manchmal auch tierisch anstrengend für Außenstehende. Die ersten Jahre unserer Bandgeschichte haben wir aber eh gezwungenermaßen alles selbst gemacht und wahrscheinlich hat sich da dieses positive DIY-Gefühl maßgeblich in uns verankert.



 
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