Wer dieser Tage die Frage nach der besten Indie-Band des Jahres stellt, kommt an einem Namen nicht vorbei: Slow Pulp! Spätestens seit der Veröffentlichung seines zweiten Albums, "Yard", im September surft das Chicagoer Quartett auf der Erfolgswelle und für die letzten vier Shows des Jahres kommt die Band diese Woche nun endlich auch nach Deutschland. Der Auftritt in Berlin ist bereits restlos ausverkauft, für die Shows in Leipzig, Schorndorf und Münster (Abschlusskonzert der diesjährigen Welttournee, yeah!) gibt es aber unverständlicherweise noch Tickets. Sind all die deutschen Fans des Female-fronted Indierock noch nicht mit der Weihnachtspost fertig, oder was?
Für die Uneingeweihten: Auf "Yard", ihrem in sanfte Melancholie getauchten zweiten Album, heben Sängerin/Gitarristin Emily Massey, Gitarrist Henry Stoehr, Schlagzeuger Teddy Mathews und Bassist Alex Leeds die Tugenden ihrer feinen Debüt-LP "Moveys" auf die nächste Stufe und unterstreichen mit Abstechern zu Americana, Pop und Punk, dass Schubladendenken ein Fremdwort für sie ist.
Doch so selbstbewusst die Band musikalisch klingt, so verletzlich gibt sich Massey in den evokativen Texten, wenn sie sich Themen wie Isolation widmet, darüber sinniert, wie man lernen kann, mit sich selbst zufrieden zu sein, oder die Wichtigkeit von Vertrauen, Liebe und Miteinander in den Fokus rückt und dabei stets den Sweetspot zwischen Emotion, Reflexion und Introspektion trifft.