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NIKKI SUDDEN
28.03.2006

Nikki Sudden "Too Old To Die Young" - auf kaum jemanden trifft dieser abgewandelte Slogan wohl besser zu als auf den tragischen Rock'n'Roll-Piraten Nikki Sudden, der Sonntagmorgen in New York im Alter von 49 Jahren nach einem Konzert am Vorabend in die ewigen Jagdgründe einging. Über die Todesursache ist noch nichts bekannt, es darf aber angenommen werden, dass das unermüdliche Vollgas-Leben des rastlosen Musikers seinen Tribut gezollt haben wollte. Tragisch ist dabei der Umstand, dass er sein Lebenswerk erst fast vollendet hatte - und dadurch dem Nimbus des Musikers, der es fast geschafft hatte, bis ans Ende seines Lebens verpflichtet war. "Wenn mich die Leute fragen, warum ich nicht bereits in jungen Jahren gestorben bin, wie das im Rock'n'Roll so üblich ist, dann antworte ich immer: Weil ich so viel zu tun habe und erst noch meine nächste Scheibe und mein nächstes Buch und meine nächste Tour fertig stellen muss", hat er einmal gesagt. Nikkis nächste Scheibe, "The Truth Doesn't Matter", ist gerade fertiggestellt, seine Autobiographie hatte er fast fertig (und sein Buch über die Rolling Stones wohl auch) und sogar eine Jacobites Re-Union stand gerade an. Sein Freund, Dave Kusworth wird das für morgen, 29.03. geplante Konzert zu Nikkis Ehren alleine bestreiten.

Nikkis Geschichte ist - trotz aller Höhen und Tiefen - schnell erzählt: Im Alter von 16 Jahren gründete er mit seinem (früh verstorbenen) Bruder Epic Soundtracks die Swell Maps. Er traf Marc Bolan und dieser versprach, die erste Scheibe zu produzieren - starb jedoch gleich darauf bei einem Autounfall. "Seither zahle ich meine Schuld zurück", fasste Nikki die Folgezeit zusammen. Zusammen mit Dave Kusworth gründete er im Anschluss die legendären Jacobites - eine Beziehung, die trotz ständiger Trennungen und Re-Unions ein Leben lang hielt. Und natürlich veröffentlichte Nikki eine große Zahl von Solo-Scheiben - offizielle, halboffizielle, Kollaborationen und Bootlegs, die in seinem Verständnis alle denselben Stellenwert hatten. Nikki war ein Rock'n'Roller der alten Schule. "Meine Scheiben sollen sowieso alle klingen, als stammen sie aus den 70s", erklärte er uns einmal, "denn man kann die Perfektion, die in den 70ern erreicht wurde, nicht übertreffen." Nikki war auch ein unermüdlicher Live-Musiker. Jede sich bietende Gelegenheit nutzte er, vor Publikum aufzutreten - ob alleine oder in Begleitung von Musikern, die immer zuerst Freunde und erst dann Profis waren. Dieses Selbstverständnis wurde von den Fans honoriert, die so immer ehrlichen, handgemachten Rock'n'Roll fernab von jedwedem modischen Schönklang erwarten durften. Vermutlich ist ihm gerade dieser Aspekt seines Tuns zum Verhängnis geworden, denn Nikki war jemand, der gerne auch einmal über die Stränge schlug. Nicht notwendigerweise mit Exzessen, sondern einfach indem nie "nein" sagen konnte und nie wusste, wann Schluss sein musste. Nikki verließ die Bühne eben immer als letzter.



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