Wiedererkennungswert. Ja, den hat Paul Banks, Frontmann von Interpol ganz bestimmt. Auch unter dem Schleier des Synonyms "Julian Plenti", unter dem er uns nun sein Album "...Is Skyscraper" präsentiert, hört man sofort heraus, wer sich dahinter verbirgt. Die unverkennbare Stimme und die Gitarrenarbeit verraten zwar den Urheber, aber bewegen sich zum Glück nicht im Interpol-Fahrwasser. Okay, ein wenig natürlich doch, aber wie gut, dass es auch genügend andere Momente gibt, die das Hören der Platte nicht unter den Interpol-Scheffel stellen, sondern ihr Eigenständigkeit zuschreiben. Angefangen vom Titelsong "Skyscraper", der trotz seines fast schon bedrückenden Charakters wunderschön erklingt oder die gekonnt platzierten Streicher und Piano-Arrangements in "Madrid Song" - Paul Banks alias Julian Plenti versteht sein Handwerk gut und muss sich angesichts der auf "...Is Skyscraper" befindlichen Songs keine Gedanken darum machen, dass man ihm nun unentwegt mit seiner Hauptband im Nacken hocken wird. Seinem Solo-Material fehlt es zwar streckenweise an den Interpol einschlägigen Melodien, die sofort ins Ohr gehen, aber dafür bereichert er uns auf seinem Album mit Songwriting, das auch noch nach mehrmaligem Hören Raum für Entdeckungen bietet. Und mehr als einmal sollte man dieser Platte unbedingt lauschen.