Hübsch verpackt und amüsant betitelt ist das Debütalbum der Rockformation Diskokugel auf jeden Fall. Text und Musik geben allerdings ausführlichen Anlass, sich den Hinterkopf zu kratzen.

Wie der Bandname schon andeutet hat das Ganze etwas mit der Historie von Rock und Disko in Deutschland zu tun. Und im Booklet werden verschiedentlich Anekdoten aus den späten 70ern und frühen 80ern als Aufhänger zu den Songs herangezogen, die vom Wunsch Statist bei Derrick zu sein handeln oder die Tristesse der Großraumdiskos in den Kleinstädten anprangern. Soll das witzig sein oder ist das Systemkritik? Man weiß es nicht.

Und diese Unklarheit der Intentionen setzt sich auch bei der Musik fort. Da wird Disko, Funk und Rock gespielt, soviel ist klar. Manchmal recht nett poppig, manchmal ziemlich quälend kirmesartig, nicht zuletzt wegen echter Gitarrensoli und den – ja auch in einem Song besungenen – 666 Synthesizern.

Auf jeden Fall sind diese seltsamem Kugeln von den Bands der frühen Hamburger Schule geprägt, auch wenn sie sich, wie das Schmählied "Popsong der Postmoderne" vermuten lässt, nicht in deren Tradition sehen. Außergewöhnlich / Wunderlich.