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22.01.2010
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Asteroid - II

Asteroid - II
Fuzzorama/Rough Trade
Format: CD

Ein Nebel aus Asteroiden- / Stoner-Steinschlag senkt sich aus Schweden ein, es gibt kein Entkommen, denn diese Jungs haben sich ohrenscheinlich nicht zum Spaß nach einem Kyuss-Titel benannt, sondern sind auch geneigt, sich diese Assoziation zu erspielen und zu verdienen. Bereits 2003 gegründet, produzierte man das unbetitelte Debüt 2007, das hierorts nicht vorliegt, andernorts aber durchaus Kritikerlob einfuhr. Nun also der zweite Streich. An "II" nimmt Fans des Psychedelic-Genres sogleich der authentisch eingefangene Siebziger-Sound gefangen, dessen Wärme wohl gerne mit einer gewissen Höhenarmut erkauft wurde.

Der oft zweistimmig vorgetragene, unaufdringlich verhallte Gesang, die trockenen Fuzz-Gitarren, der hier mal stärker als die Gitarren verzerrende und oft über Flanger laufende Bass führen alsbald zu mehreren Eindrücken: A) Diese Band könnte auch auf Elektrohasch 'rauskommen. B) Diese Band müsste das Burg Herzberg-Festival eigentlich im Sturm nehmen. C) Diese Band wird umso großartiger, je länger man sich auf sie einlässt. Wirken Tracks wie "Disappear" zunächst noch ökonomisch bis karg strukturiert, so tun sich nicht nur hier im weiteren Verlauf doch noch prächtige Jam-Exkurse voller Soli auf. Ein Höhepunkt unter neun starken Titeln ist "River", bei dem aus einer an F. Macs Albatross erinnernden Stimmung plötzlich eine fast nach David Eugene Edwards klingende Stimme hervorzuklagen beginnt. Erst mit dem Blues-inspirierten "Time" geht einem wirklich überzeugenden Album die Laufzeit aus.



-Klaus Reckert-


 

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