Dass die Sache ein wenig merkwürdig ist, sieht sogar Josh Rouse selbst ein: Da ist also dieser Junge aus dem Mittelwesten der USA und der macht dann so eine Art Samba-Scheibe mit spanischen Texten. Dazu muss man wissen, dass Josh einer jener Songwriter ist, die absolut abhängig sind von ihrer Umgebung. Seine erste Scheibe, "1972", machte er über seine Herkunft aus Nebraska, eine weitere, "Nashville" über seinen Aufenthalt ebendort. Zwischenzeitlich gab es einige über das Leben auf Tour und eine, die die Ankunft in seiner derzeitigen Heimat, Spanien, zum Thema hat. Insofern (und eingedenk dessen, dass mit den Ortswechseln auch immer beziehungstechnisches Geklüngel mitverarbeitet werden muss), geht die Sache also von der Folgerichtigkeit her durchaus in Ordnung. Auch als musikalische Fingerübung ist das Ganze zu gebrauchen. Josh ist bemüht, das Samba-Flair mit seinem eigenen Indie-Soul-Folk-Pop-Shtick zu verquicken. Einzig das Songwriting bietet dieses Mal keinen besonderen Reiz. Die Scheibe geriet zu einer fast zu relaxten, etwas langweiligen Sommerpop-Scheibe. Dass diese gerade jetzt erscheint, ist ein wenig blöde getimt.