Man muss sich heutzutage bereits wieder zurück erinnern - aber mit ihrem Debüt, "The Optimist", traten Olly Knights und Gale Paridjanan dereinst das Akustik-Revival Anfang des Jahrtausends mit los. Das letzte Werk, "Dark On Fire", geriet unter der Obhut von Altmeister Glyn Johns dann fast zu einer - zwar brillanten, aber eher "normalen" - Folkpop-Scheibe. Offensichtlich waren sich die Turin Brakes dieser Entwicklung durchaus bewusst und kehren nun, mit "Outbursts", wieder zu ihren Wurzeln zurück. Nicht unbedingt, indem es jetzt reine Folksongs gibt, aber indem ihre Songs wieder etwas persönlicheres, unmittelbareres verkörpern. Olly und Gale haben auf eine eigene Band verzichtet und das meiste des neuen Materials alleine zusammengebastelt. So konnte man sich wieder auf die ursprünglichen Tugenden besinnen - insbesondere die Betonung der gesanglichen Qualitäten. Obwohl die Scheibe einige üppig arrangierte, poppige Nummern enthält, ist sie im allgemeinen doch eher zurückhaltend angelegt - wodurch die intelligent gemachten, beredten Songs mit ungewöhnlichen Harmonien und vertrackten Strukturen - mehr Gewicht erhalten. Es ist für Musiker ja immer schwierig, sich innerhalb der selbst erwählten Nische immer weiter steigern und entwickeln zu wollen / müssen / können. Insofern darf dieser Schritt - eine Art Innehalten und Rückbesinnen auf das Wesentliche - als durchaus klug und förderlich für die Turin Brakes bezeichnet werden.