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21.05.2010
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Wovenhand - The Threshingfloor

Wovenhand - The Threshingfloor
Glitterhouse/Indigo
Format: CD

Musikalisch gesehen war Wovenhand ja zunächst ein Vehikel, in dem David Eugene Edwards solche Ideen umsetzte, die nicht so recht ins 16 Horsepower-Konzept gepasst hätten. So gesehen war Wovenhand erst mal so etwas wie eine stärker akustisch ausgerichetete Abart des 16 HP-Sounds. Nun, mit der sechsten Veröffentlichung (und nachdem Wovenhand eine Zeitlang eher wieder zurück in Richtung des alten Bandsounds driftete) kehrt man wieder ein wenig zu diesem Ansatz zurück. "The Threshingfloor" ist eine ziemlich transparente Angelegenheit, die von allerlei akustischen Elementen dominiert wird und eine unbestimmt folkloristische Note ihr Eigen nennt. David Eugene Edwards scheint hier mehr zu grübeln als zu predigen. Zwar kommt das spirituell beflügelte Sendungsbewusstsein nach wie vor gelegentlich durch - steht aber erstaunlicherweise nicht im Zentrum. Davon angeregt (bzw. beruhigt) agieren die anderen Musikanten - vor allem Pascal Humbert - auch ihrerseits zurückhaltender. Bassläufe etwa finden sich überhaupt keine - stattdessen kleidet Humbert die akustischen Skizzen Edwards in satte Klangwände, die durch Keyboards ergänzt werden. Es gibt mit "Truth" von New Order auch eine Coverversion, die zeigt, dass Edwards trotz seines ureigenen Stils nicht frei schwebend agiert, sondern sich durchaus auch mit seiner Umwelt beschäftigt. (Nun gut: Am Ende klingt auch "Thruth" wie eine weitere Edwards-Elegie.) Nun wird es interessant sein zu beobachten, ob sich dies alles auch auf der anstehenden Tour niederschlagen wird.


-Ullrich Maurer-


 

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