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25.06.2010
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Crowded House - Intriguer

Platte der Woche

KW 25/2010


Crowded House - Intriguer
Universal
Format: CD

Mit "Intriguer" kehren Crowded House nicht nur wieder zu einer regelmäßigen Veröffentlichungs-Schedule zurück, nachdem sie 2007 ihren 15-jährigen Hiatus als Band mit dem Comeback-Album "Time On Earth" beendeten, sondern sie kehren auch wieder zur gewohnten Form zurück. Auf die Hits reduziert war die Band um Neil Finn ja jahrelang der Inbegriff der pflegeleichten Softrock-Combo. Das galt aber nur für all jene, die niemals eine Crowded House-Scheibe komplett gehört hatten. Denn Finn schrieb nie "nur", sondern "auch" radiokompatibles Hitmaterial. Auf jeder Crowded House-Scheibe gab es auch Stücke, die einfach der Musik wegen den Briefumschlag in alle möglichen Richtungen ausdehnten und durchaus sperrig sein konnten.

Das ist auf "Intriguer" ähnlich - auch hier gibt es Refrains und Melodien, die sich auf Anhieb im Hirnstamm festsetzen und auf der anderen Seite Stücke, die sich freistilig auf lyrischer und instrumentaler Ebene austoben - auf "Intriguer" oft und gerne mit psychedelischen Anwandlungen. Dabei klingt die Scheibe großartig - ohne allerdings ihre spieltechnische Schärfe zu kompromittieren. Der klangtechnische Wolf kommt hier im Schafspelz und zeigt sich oft in Kleinigkeiten wie verzerrten Gitarren, getupften Keyboard-Akzenten oder liebevoll verspielten Bassläufen. Neil Finn bezeichnet das Album als "teilweise exotisch und teilweise traditionell" - was unter dem Strich Sinn macht. Auf jeden Fall zeigt er - insbesondere als Songwriter -, dass er es immer noch drauf hat und in puncto einfallsreicher Twists & Turns auch seinem diesbezüglich nicht gerade unbeschlagenen Sohn Liam noch in Schach halten kann.



-Ullrich Maurer-


 

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