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01.10.2010
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The Posies - Blood / Candy

The Posies - Blood / Candy
Rykodisc/Warner Music
Format: CD

Irgendwie traut man sich ja kaum, die Posies als "richtige" Band wahrzunehmen. Alle Protagonisten leben weitetsmöglich voneinander entfernt und haben auch alleine mit ihren verwirrend vielfältigen Projekten gut zu tun. Nur dann, wenn man sich von der Muse geküsst fühlt, findet man sich gemeinsam zusammen - dieses Mal unter der Obhut von Paco Loco in Spanien -, um eine neue Scheibe einzuspielen. "Blood / Candy" ist die siebte in ca. 30 Jahren Bandgeschichte und gewiss nicht die unambitionierteste. Es scheint, als hätten sich Jon Auer und Ken Stringfellow, die kreativen Motoren des Projektes, hier tatsächlich die besten ihrer jeweiligen Ideen aufgespart und in den gemeinsamen Topf geschmissen. Zusammen mit illustren Gästen (Kim Hanley (Letters To Cleo), Lisa Lobsinger (Broken Social Scene), Hugh Cornwall (The Stranglers) und Paco Loco himself) schufen die Posies eine Sammlung von Power-Pop-Juwelen, die es in sich haben.

Das Kernstück des Albums ist "Accidental Architecture" - eine simple, kleine Popnummer, die indes mehr melodiöse und harmonische Kurven und Wendungen hat als ein mittelprächtiger Alpenpass und die diesbezüglich sogar einen Brian Wilson alt aussehen lässt. Der Rest des Materials ist weniger vertrackt aufgebaut, bietet aber immer noch jede Menge grandioser Melodien und arrangementstechnischer Nettigkeiten (der vielseitige Einsatz von Keyboards sollte hier nicht unerwähnt bleiben). Dass die Posies in diesem Alter noch mal zu neuen Ufern aufbrechen, wäre vielleicht ein wenig zu übertrieben, jedoch haben sie ihren Shtick auf diesem Werk definitiv in Perfektion auf Hochglanz poliert.



-Ullrich Maurer-


 

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