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08.10.2010
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Neil Young - Le Noise

Neil Young - Le Noise
Reprise/Warner Music
Format: CD

Eines muss man Neil Young lassen: Während andere Künstler seines Kalibers (und Alters) zwischen neuen Studioalben viele Jahre verstreichen lassen, veröffentlicht der Kanadier neue Platten weiterhin im Jahresrhythmus. Zugegeben, echte Klassiker waren in den letzten 15 Jahren, abgesehen eventuell von "Prairie Wind", nicht mehr dabei, aber der Gedanke, neue Ideen sofort in Albumform umzusetzen, anstatt sie jahrelang zerköcheln zu lassen, hat was.

Ähnlich wie fast alle Young-Platten der letzten zehn Jahre entstand auch "Le Noise" in einem klar abgesteckten konzeptionellen Rahmen. Das Besondere an dieser Platte ist zum einen die Zusammenarbeit mit Star-Produzent Daniel Lanois, zum anderen die (trotzdem) großgeschriebene Reduktion. "Le Noise" baut ausschließlich auf drei Elementen auf: Youngs Stimme, seiner Gitarre und Lanois' Studiotricks.
Allerdings verzichtet Young hier nicht nur auf eine Band und lange Gitarrensoli, auch große Melodien sucht man bisweilen vergeblich. Zwar sind die durchweg sehr rauen Stücke trotz der Lanois'schen Klangmanipulationen sofort als Young-Songs zu erkennen und sogar recht eingängig, Meilensteine wie "Cinnamon Girl" oder "Cortez The Killer" sind allerdings ganz sicher nicht darunter. Dennoch ist das Album keinesfalls B-Ware, denn nach mehrfachem Hören wird deutlich, dass Young hier einen Weg sucht, von seinem üblichen Arrangement-Standard abzuweichen. Vielleicht ist die Platte nicht mehr als ein Experiment, aber sie zeigt, dass Young auch mit fast 65 Jahren genauso experimentierfreudig und rastlos ist wie eh und je. Wie könnte man das nicht gut finden?



-Simon Mahler-



Surfempfehlung:
www.neilyoung.com
 

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