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12.11.2010
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Godsticks - Spiral Vendetta

Godsticks - Spiral Vendetta
Eigenveröffentlichung/Justforkicks
Format: CD

Diese Formation aus Wales besteht schon seit 2006, eine dem Rezensenten noch unbekannte EP wurde anderen Orts stark gelobt. Gut so, denn dieses Langspieler-Debüt überzeugt wirklich an allen Ecken und Enden. Zunächst fängt einen der priesterlich getragene Sprechgesang von Darran Charles (auch Gitarre, Keyboards). Kein virtuoser Sänger im üblichen, eher einer im Sinne von Adrian Belew, aber eine aufhörenlassende Stimme, der man sich halt zunehmend gerne überlässt. Schlagzeuger/Keyboarder Steve Roberts ist für die feinnervigen, intelligenten Beats und Fender Rhodes-Beiträge zuständig, die mehr als einmal eine Kreuzung von Steely Dan mit King Crimson als möglich erscheinen lassen.

Die Band ging vor der Produktion der CD ihres Bassist Jason Marsh verlustig. Als Überbrückung für den jetzt zu den Sticks gehörenden Dan Nelson sprang niemand anders als Bryan Beller (Mike Keneally, Steve Vai) ein! Und so hört sich das dann halt auch auf dieser CD an: Großartig. Das funkige "Unnerving Allure" erhöht den Prog-Quotienten (PQ) durch Effekte auf der Gesangsspur. PQ-Vollausschlag auf allen Instrumenten liefert das pumpende "Norman", während "Timshel" durch ein einfach wunderbares Gitarrensolo gewinnt. Sogar das ist noch steigerungsfähig, wie das jazzige "Put Seven In Bold" mit einer Holdsworth-Wucht von Solo belegt. Von Pianoriffs à la Ben Folds angetrieben ist "Withdrawn Was The Giveaway" (was für Titel...), während das ruhige "Traverse" von fast klassischem Flügel-Wohlklang eingeleitet wird. Mit der akustischen Gitarre und dem sanften, hier mehrstimmig gemischten Gesang von "Unravel" löst sich ein so komplexes wie reizvolles Album in pures Wohlgefallen auf.



-Klaus Reckert-


"Put Seven In Bold", live @ Cardiff
 

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