Was sich auf der vorangegangenen Debüt-EP von Pal Moddi Knudsen aus Norwegen bereits andeutete, bestätigt sich auf diesem Vollzeit-Tonträger nun eindrucksvoll. Moddi ist ein großer skandinavischer Melancholiker. Nun gibt es davon ja so einige - aber niemanden, der, wie Moddi, statt der Gitarre das Akkordeon als Mittel seiner Wahl von seiner Mutter geborgt hat. Zusammen mit dem sonstigen (sparsamen) Instrumentarium entsteht ein ziemlich einzigartiges Klangbild, das besonders in der Kombination des Akkordeons mit diversen Streichinstrumenten immer wieder aufhorchen lässt.

Nicht der Dynamik wegen - Moddi ist natürlich eher ein ruhiger Zeitgenosse (obwohl er, wenn er will, auch mal intensiv röhren kann) -, sondern weil man es in diesem Zusammenhang einfach nicht erwartet. Aufgenommen wurde das Werk dann in Reykjavik (wo sonst könnte man Zeitlupenmusik dieser Art auch besser verwirklichen) und in Oslo - aber nur, weil auf Island zu wenig Zeit war, all die Ideen, die Moddi in fünf Jahren gesammelt hatte, auf Band zu bannen. Es ist also so, dass hier einfach alles zusammen passt und Moddi insofern ein sehr logisches, geschlossenes Werk präsentiert. Wer diese Art von Nordlicht-Romantik zu schätzen weiß, der wird von Moddi bestens bedient - und das nicht trotz, sondern wegen des Akkordeons.