Erstens kommt es anders... man kennt das ja. Da freut man sich auf ein paar zärtliche Momente, sanfte Gitarren und loungige Beats. Auf eine genüsslich zu hörende Platte eben. Doch dann bekommt man ein Album, das man so nicht erwartet hat. Tahiti 80 nehmen ihren Plattentitel nämlich wörtlich und machen alles. Heute, gestern, morgen? Und noch mehr. Sie zeigen, was in ihnen steckt. Das ist zwar eine ganze Menge. Aber vielleicht auch ein bisschen zu viel?

Einen roten Faden gibt es hier nicht. Dafür die volle Bandbreite und reichlich Unterschiedliches. Natürlich auch zärtliche Momente, sanfte Gitarren und loungige Beats, aber auch fast schon schroffe Indierocker und oberflächliche Popper. Bleibt mal locker, Jungs. Nicht übertreiben. Denn so schön "Solitary Bizness" ist, so arschlässig das trockene "Rain Steam & Speed" uns zum Kopfnicken bringt und so kräftig rockend "Defender" das Album eröffnet - manchmal wird es einfach zu viel. Manch Nummer wirkt so nämlich mal gar nicht, vieles klingt erzwungen, einiges geht schlicht unter. Und das ist schade, weil kaum ein Lied wirklich schlecht ist. Doch in dieser Zusammenstellung - oder sollen wir Mixtur sagen? - klingt "The Past, The Present & The Possible" zwar auf der einen Seite künstlerisch wertvoll und sicher irgendwie stark, auf der anderen Seite aber auch viel zu hektisch, zu wirr, zu anstrengend. Trotz poppiger Perlen ("Easy") und gelungener Gemütlichkeit ("Want Some?"). Und das ist nicht nur ärgerlich. Sondern auch nicht das, was wir wollten.