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25.02.2011
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The Death Set - Michel Poiccard

The Death Set - Michel Poiccard
Counter/Rough Trade
Format: CD

"I wanna take this tape and blow up ya fuckin' stereo!" Das sind die letzten Worte, die man auf dieser Platte von Beau Velasco zu hören bekommt. 2009 starb der Mitbegründer Death Sets an einer Überdosis, "Michel Poiccard" steht im Schatten dieser ganz persönlichen Tragödie. Doch statt sich die Musikkarriere aus dem Kopf zu schlagen oder ein Graustufen-Album voller Melancholie zu schaffen, rekrutierten die drei Verbliebenen unter Zweit-Urgestein Johnny Sierra den alten Partner XXXchange und schufen etwas bislang nicht da gewesenes. "Michel Poiccard" setzt neue Maßstäbe an allen Ecken und Enden. Death Set sind Punk, Death Set sind Electro, Death Set prägen eine derart nüchterne Authentizität, dass man sich fast schon fragen möchte, wo da der Haken ist.

Opener ist eine nicht mal fünfsekündige Tonaufnahme, auf der Velasco oben genannte letzte Worte zum Besten gibt. Darauf folgt konträr die fetzig-punkige high speed-Single "Slap Slap Slap Pound Up Down Snap", die mit wunderbar witzigen Orgel-Einschüben nicht nur die Lachnerven strapaziert. Das folgende "We Are Going Anywhere Man" ROCKT! Das im Vers stark nach Ting Tings klingende "Can You Seen Straight?" ROCKT! Und sogar das zart nostalgische "7pm Woke Up An Hour Ago" feat. Spankrock ROCKT!"Is That A French Dog?" ist wiederum ein von Valesco eingesprochener, mittelmäßig sinnfreier Text, der das bittersüße, dem verstorbenen Kollegen gewidmete "I Miss You Beau Velasco" einleitet. Zwischen grandiosen Texten finden sich Melodiemomente, mitreißende Hooks und Riffs en masse, es fetzt, es knallt und es berührt. Ach ja, und Ausklinger "Is It The End Again?" ROCKT! Dieses Album ist unentbehrlich.



-Lisa Schmitz-


 

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