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29.04.2011
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Fleet Foxes - Helplessness Blues

Fleet Foxes - Helplessness Blues
Bella Union/Cooperative Music/Universal
Format: CD

Keine Bange: Blues gibt es auf dem heiß ersehnten, zweiten Album der Fleet Foxes aus Seattle nicht wirklich; denn der Titel ist einem Songtext entlehnt. Was es freilich gibt, ist klassischer Folkpop mit Gesangsharmonien, wie sie CSN&Y auch nicht besser hinbekommen hätten. Insgesamt ist dieses neue Werk durchgängig deutlich melodischer als das oft tranceartig anmutende Debüt. Andererseits gibt es auch keine Highlights, die gerade diese melodischen Momente verstärkt hätten. Die Sache rührt daher, dass Robin Pecknold, der treibende Motor und Songwriter der Foxes, begann, neues Material zu schreiben, als er den Support für eine Joanna Newsom-Tour vorbereitete und ergo Songs benötigte, die sich lyrisch und melodisch besser für einen Solo-Vortrag eigneten. Dem Band-Treatment geriet dies durchaus zum Vorteil, denn die Songs sind so wesentlich unterhaltsamer und spannungsreicher als jene auf dem Debüt.

Die Stücke selbst sind recht komplex, bieten immer wieder unerwartete Twists & Turns und bestehen oft aus mehreren, unterschiedlichen Teilen. Arrangementsmäßig sind sie angereichert mit verschiedenen Instrumenten, wie Dulcimer, Slide.Gitarre, Mellotron, Saxophon oder Geige, die das allgemein vorherrschende, akustische Wohlgefühl angenehm auflockern. Erwähnenswert ist noch der Umstand, dass Drummer Josh Tillmann hier fast unter Wert - aber stets im Dienste des Songs - als unauffälliger Perkussionist unterwegs ist, was aber angesichts des angestrebten Folk-Feelings nur folgerichtig ist. Im Prinzip ist dies ungefähr auch die zweite Scheibe, die man von den Foxes erwartet hätte - mit einigen hübschen Überraschungen.



-Ullrich Maurer-


 

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