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27.05.2011
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GrimSkunk - Skunkadelic

GrimSkunk - Skunkadelic
MIG/Intergroove
Format: 2CD

Grimmtier statt Stinktier: Diese kanadische Institution erst zu entdecken, weil sie im April die unvergleichlichen Voivod auf deren Deutschlandtournee "supported" haben (und weil sie deren Label Indica Records gegründet haben), ist eigentlich eine stinkende Schande, wie sich beim Lokaltermin im Kölner Underground herausstellte. Hölle - was für eine gute, witzige, sympathische, schwer arbeitende und in ihrer Gesellschaftskritik glaubwürdige Live-Band!

Dieser Skunk stänkert schon seit '88 herum. Aus den dabei abgesonderten über sieben Alben wurde jetzt ein absolut hörenswertes Doppel-Album destilliert. Wie sich das eigentlich ja gehört, sind darauf - laut Labelinfo - sowohl die Fan-Favoriten wie auch weniger bekannte Tracks vorhanden. In jedem Falle pralle 107 Minuten Hörvergnügen für Freunde von Ska ("Live For Today", "Looking For Gabbio", "Check-moi Ben Aller"), Punk ("Fires Under The Road", "America Sucks" und der Hidden Track auf CD1). Doch auch die kunstvoll zweistimmig gegebene Rock-Hymne ("Blown To Pieces"), Klassik-Zitate ("Texas Cult Song"), Frühprog ausgerechnet à la The Nice ("Overtrure In E Minor"), Muezzin meets Sitar ("Mahmoud's Dream"), die Zappatistenhymne "¡Ya Basta!" oder das als Sauflied gegebene "Perestroika" werden aufgeboten.

Von Konserve wie live faszinieren neben den Texten ("America Sucks | In Fascist Economy and Greed we trust") auch und gerade die Orgel von Joe Evil, deren Verwendung wenn überhaupt an irgendetwas, dann am ehesten an die frühen Stranglers und Gallon Drunk erinnert. Das sehenswerte Artwork des schnuckligen Digibooks von Benoit Robitaille rundet eine empfehlenswerte "Have to have" "Best of" ab.


-Klaus Reckert-


"Don't Hide" & "Blown to Pieces", Live at Foufounes Électriques
 

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