Paul Ansell ist ein alter Rock'n'Roller - sowohl mit seiner Band Number Nine, wie auch solo. Punkt. Nicht, dass Ansell wirklich körperlich alt ist - aber im Geiste ist er dem althergebrachten Rock'n'Roll sowie dessen "adoptierter" Stilrichtungen (Country, Blues oder Soul etwa) mit Herz und Seele verbunden. Nicht nur, dass er vorzugsweise mit alteingesessenen Altmeistern des Genres musiziert - etwa mit Scotty Moore, einem Gitarristen Elvis Presleys - auch stimmlich langt Ansell unverholen zu. Mit demselben Timbre in der Stimme, wie es auch der King zum Manierismus erhob, croont sich Ansell auf dieser elften CD durch eine Sammlung höchst attraktiver, charmant auf altmodisch getrimmter Songs, die aber in ihrer variantenreichen Spielfreunde überhaupt nicht den typischen Staubfaktor aufkommen lassen, wie er hingebungsvoll inszenierter Retro-Mucke zuweilen anhaftet. Das liegt daran, dass Ansell zwar seine Musik ernst, sich selbst aber eher auf die Schippe nimmt und die Sache irgendwie auch mit Humor vorträgt. Insgesamt ist das eine angenehme Überraschung aus einer Ecke, aus der man so etwas nicht unbedingt erwartet hätte.