Diese Veröffentlichung ist sicherlich für einige Rezensenten wieder ein willkommener Anlaß darüber zu streiten, ob Post-Grunge fast zehn Jahre nach dem Hype noch irgendeine Berechtigung hat. Das schweizer Quartett Lunazone legt jedenfalls mit seinem zweiten Album "Rockahula" eine so charmante Platte vor, daß man die Frage aus meiner Sicht getrost mit "Ja" beantworten kann. Die Schweiz mal wieder, in letzter Zeit fast immer ein Garant für gelungene Outputs (Chewy, Favez, Gabardine)! Im Gegensatz zu ihrem ersten Album haben die Jungs diesmal nicht gekleckert, sondern geklotzt. "Rockahula" ist in Seattle entstanden und von Jack Endino produziert. Die amtliche Produktion ist aber nur ein Teil dieses durch und durch gelungenen Albums. Sänger, Gitarrist und Songschreiber Markus Gisin schüttelt 12 wunderbare Stücke aus dem Ärmel, die die Balance zwischen grungiger Härte und Pop-Appeal halten. Und im Gegensatz zu anderen Seattle-Epigonen (The Nixons) wirkt das Ganze im Falle Lunazone frisch und unverbraucht. Vielleicht weil man einer schweizer Band eine solche Scheibe kaum zugetraut hätte. Ein feines Stück Rockmusik, das auch der bösartigsten Retro-Unterstellung locker trotzen kann.