Die Zeiten, in denen man dazusagen musste, dass der Schauspieler Robert Stadlober bei Gary singt und Gitarre spielt, sind ja wohl hoffentlich auch langsam mal vorbei. Jetzt ist es zwar schon wieder passiert, doch nötig hat die Band das eigentlich nicht - und auch noch nie nötig gehabt. Gary sind mittlerweile bei ihrem dritten Album "Hey Turtle, Stop Running!" angekommen und klingen darauf so gelassen wie nie. Zugegeben: Besonders gehetzt klangen Gary bisland auch nicht.

Im Gegenteil, eigentlich haben die vier, die ansonsten übrigens noch aus Astrid Noventa, Daniel Moheit und dem Hamburger Hans Dampf in allen Gassen namens Rasmus Engler bestehen, den perfekten Soundtrack zum Slacken gemacht: Lässiger Indierock- bis -pop nach strikt amerikanischem Vorbild.

Dass Stadlober und Engler Bands wie Guided By Voices, Built To Spill oder Big Star verehren, ist nun wirklich kein Geheimnis mehr. Das hört man auf "Hey Turtle..." auch wieder, und das ist auch gut so. Da schrammelt's und scheppert's, mal singt Stadlober, mal Noventa, mal beide und die Songs sind durch die Bank herrlich melodieverliebt. Die Sonne scheint, Leute. Packt den Grill in den Wagen, fahrt ins Grüne. Kurbelt dabei die Fenster runter und hört die neue Gary. Aber nur, wenn's euch nicht zu anstrengend ist.