"Eine Scheibe, bei der einfach alles passt und stimmt", befand Kollege Maurer über "Naked Songs" (2012) und konstatierte ein Pendeln "zwischen Folk, Blues und Psychedelia". Auch der diesjährige Nachfolger wird hier nur Lob einfahren: Das Material ist noch zwingender, seine Interpretation genauso zauberhaft und die Produktion sogar überzeugender - tapetenmesserscharfer Sound bei auffallend hohem Pegel. Auch wenn Alice Albertazzi (voc, guit, tambourine, perc) und Gianfranco Romanelli (dobro, guit, bss) weiterhin fast allein ihre Tamburin-Liebe ausleben, hat man nie das Gefühl, es könnte irgendetwas fehlen.

Dennoch sind der Gesang der Gäste Conny Ochs (auf "Gipsy Mind") und Patrizia Urbani (auf "Rainy Rainy" ebenso bereichernd wie die Ukulelenparts von Matumaini bei zwei Songs.

Mit "The Sweet Smelling Road" ist wieder eine von der gemeinsamen Band Alix stammende Neuaufnahme enthalten. Bei "Digging This Song" erinnert Alices eindringlicher Vortrag ein wenig an Edie Brickell und bei der Perle "Dreams Slip Away" an Kristin Hershs spröd-schöne Stimme. Auch wenn das hohes Vibrato der Italienerin letztlich ebenso einzigartig bleibt, wie das wunderbare Slide-Spiel auf dieser Scheibe. Vielzu schnell sind daher die 34 Minuten von "Star Rovers" vorbeigezogen.