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04.05.2012
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Alabama Shakes - Boys & Girls

Alabama Shakes - Boys & Girls
Rough Trade Records/Beggars Group/Indigo
Format: CD

Zwar kommen die Alabama Shakes nicht aus Alabama, sondern aus Athens, Georgia, dennoch haben sie den namentlich nahe liegenden Southern Groove ziemlich gut drauf. Die Band um die röhrende Frontfrau Brittany Howard hat sich via Web, mitreißende Live-Shows und Mund-zu-Mund-Propaganda (nicht zuletzt von prominenten Fans wie Justin Vernon, Adele oder Jack White) schon vor der Veröffentlichung dieses Debüts eine gewisse Reputation aufgebaut. Es gibt straighten Retro-Memphis-Soul und -Blues mit einer Prise Rock und Pop. Das kennt man spätestens seit Janis Joplin und selbst heute greifen Nachgeborene wie Joss Stone ja mittlerweile wieder auf dieses bewährte Setting zurück.

Das Album wurde in Nashville mit so viel Liebe zum Retro-Detail eingespielt, dass eher audiophile Unstimmigkeiten (wie ein hoffnungslos übersteuertes Vintage-Mikro) in Kauf genommen wurden, als etwa die Gefahr, in den Ruch der modernen Studiotechnik und deren Manipulationsmöglichkeiten zu geraten. Wer auf solcherlei Mucke steht, wird hier besser bedient als bei manchem Act, der sich in Klischees festgefressen oder die Sache sowieso nicht verstanden hat, denn die Shakes kommen mit recht ordentlichen Songmaterial, Spielfreude und einer Prise Ironie daher, die denjenigen den Wind aus den Segeln nimmt, die hier eine bloße Masche vermuten. Letztlich wird aber wohl erst der Live-Test ein abschließendes Urteil über diese lebendige, junge Band ermöglichen.



-Ullrich Maurer-


 

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