Die Jahre ziehen ins Land, eine Band werkelt an einem neuen Album, das sich "Lateralus" nennt, und vielleicht sich dazu auch noch großartige Sache entpuppt. Wer meint, daß die Songs von Tool genauso kurz wären wie der Band-Name, der ist natürlich auf dem Holzweg - Episch wird hier großgeschrieben, und wenn man dem Band-Namen noch meterweit dehnen würde, käme das in etwa hin. Der Silberling (übrigens im sehr nett designten Outfit) ist randvoll, also knapp 80 Minuten Rock-Musikgenuss pur. Im Grunde ist die Scheibe "nur" die Forsetzung des Vorgängers, also wird man als interessierter Lauscher nicht unbedingt die Offenbahrung in Sachen Innovation vorfinden, aber das will wahrscheinlich auch niemand. Als Tool-Neuling-Hörer wird man sicher einige Anfangsschwierigkeiten haben, denn einfach ist die ganze Sache nicht - sie ist auf jeden Fall keine Platte für nebenher. Hier ist jede Note, jeder Teil komplett durchdacht und bewußt anspruchsvoll gehalten - eben nicht die Platte für den Aufzug. Es sei denn, man will in die bekannten höheren Sphären abheben. "Lateralus" wäre dazu ein passender Soundtrack.