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31.08.2012
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Animal Collective - Centipede Hz

Animal Collective - Centipede Hz
Domino Records/GoodToGo
Format: CD

Also das Ding bockt jetzt ja mal so richtig. Und ist gleichzeitig totaler Müll. Ehrlich mal, was diese Band hier abzieht, geht einem auf die Nerven, stört und stänkert und ist trotzdem spannend und super, macht Spaß und macht keinen Spaß. Weil Animal Collective Pop-Lieder schreiben, die sind zu schön, um wahr zu sein, und Töne fabrizieren, die leider wahr, aber gar nicht schön sind.

"Centipede Hz" ist das das bereits neunte Album von Animal Collective und mehr als eine Ansammlung von Liedern. Es ist Zusammenspiel von Songs, Sounds und Effekten, von Ideen, Möglichkeiten und Versuchen. Ganz häufig klingt das dann auch klasse und man meint, neue beste Freunde zu hören. Manchmal aber wird's so schrottig, dass man sich wieder seinen Kumpels von früher zuwenden möchte. Denn da weiß man, was man hat. Hier nicht so. Rock N Roll? Pop? Elektronisches? Experimental? Ja. Avantgarde sagt man ja gerne. Heißt alles und nichts. Passt also perfekt. Denn dieses Album ist alles und nichts. Wobei natürlich nur wenig nichts ist, wie ein Stück wie das öde "Wide Eyed" nichts ist. Denn das meiste ist schon gut. Oder mehr. Eine Nummer wie "Monkey Riches" zum Beispiel. Fast sieben Minuten lang, hochgradig mitreißend und mit mehr Ideen ausgestattet, als andere auf ein ganzes Album bekommen. Dürfte die Clubs zum Austicken bringen. Die vernünftigen Clubs. In den wünscht man sich dann auch den Video-Song "Today's Supernatural", das locker-flockige "Applesauce" oder "Mercury Man" vom DJ, das es erst spät auf dem Album zu hören, dafür aber sehr zu mögen gibt. Ein verwirrendes, verworrendes, verrücktes Stück. Ein gutes Stück und eines von vielen. Glück gehabt.



-Mathias Frank-


Video: "Today's Supernatural"
 

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