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05.10.2012
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Parachutes - Blueprints

Parachutes - Blueprints
Redfield Records/Alive
Format: CD

Drei Jahre sind seit "The Working Horse" vergangen und in dieser Zeit wurde die halbe Parachutes-Mannschaft ausgetauscht. Andere Bands würden daran zerbrechen, die Saarländer zogen daraus die Extra-Portion Motivation. "Wir haben einfach wieder Bock", sagt Gitarrist Carsten Jung. "Wir wollten eine Platte machen, auf der alles echt ist - Drums ohne Trigger, keine emulierten Verstärker, kein Auto-Tune-Quatsch, einfach eine Platte mit einem transparenten Sound. Wir wollten uns weder auf einen bestimmten Stil festlegen, noch an den Restriktionen festhalten, die wir uns in den letzten Jahren selbst auferlegt hatten. Und wir wollten uns vor allem nicht wiederholen. Wir wollten uns einfach von dem lösen, was war, und etwas für uns komplett Neues schaffen."

Nun, man erkennt schon, wer hier zugange ist, denn so alles ist nun doch nicht neu. Wohl aber genug, um die Vergangenheit einfach mal ruhen zu lassen und nicht mehr von Screamo zu reden, reden zu müssen. Deswegen sagen wir: Parachutes machen Rockmusik und das machen sie weiter gut. Sehr gut manchmal sogar. Hier und da schimmert ihre Vergangenheit durch, kommen Hardcore und Punk durch, klingt es nach nach vorne gebeugten Oberkörpern und Bands wie Waterdown oder Boysetsfire. Auf der anderen Seite aber gehen sie es gerne und oft auch mit der dicken Hose an und machen auf große Gefühle, setzen auf eindringliche Atmosphären, mächtige Melodiewände und postrockige Experimente. Eine Nummer wie der Opener "Through The Mist" zum Beispiel oder das anschließende "Comas" und auch "Let Me Build A Bridge And Tear It Down" haben eine durchaus pompöse Note bekommen, die einen ein bisschen an eine Band wie Thrice oder auch die Deftones denken lässt. Und weil Parachutes das ganz offensichtlich sehr ernst meinen, haben sie mit "Kammerflimmern" und "Gezeitenwechsel" nicht zwei deutschsprachige, sondern auch noch zwei instrumentale Postrocker auf das Album gepackt. Was dann doch ziemlich neu ist. Gutes "Comeback".



-Mathias Frank-


Video: "Let Me Build A Bridge And Tear It Down"
 

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