Nachdem Sophie Ellis-Bextor auf ihrer letzten Scheibe, "Make A Scene", mit einer ziemlich konsequenten Sammlung von Disco-Tracks überraschte, tut sie das auf dem neuen Werk (auf freilich ganz andere Art) schon wieder. Hier ging Sophie nach dem "Duffy-Prinzip" vor und tat sich mit einem renommierten Songwriter zusammen, dem sie dann auch die künstlerische Leitung übertrug. War es bei Duffy Bernard Butler, so ist es bei Sopie Ellis-Bextor nun Ed Harcourt, der für den nötigen Kick sorgte. Das Ergebnis ist eine zeitlose, klassische, brillante Pop-Scheibe geworden, die tatsächlich ganz ohne hippe Trends oder aufgesetzten Retro-Charme auskommt.

Dabei probiert das Team Ellis-Bextor/Harcourt durchaus einiges aus: So gibt es Power-Balladen mit orientalem Charakter, klassische Torchsongs, New Wave Pop, Gospel-Exkursionen, Chanson-Pop, Electronica und klassischen Gitarrenpop. Weitestgehend ist das Ganze auch songwriterisch gelungen und bis auf einige dann doch zu banale, balladeske Momente auch arrangementstechnisch anregend inszeniert. Vor allen Dingen wird das Material mit einer in diesem Genre fast schon ungewohnten Ernsthaftigkeit und Leidenschaft präsentiert. Insgesamt ist das eine Scheibe geworden, die man in dieser Frische und Spielfreude von einer dreifachen Mutter und einem mittelalten Routinier nicht unbedingt erwartet hätte.