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08.03.2013
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Marybell Katastrophy - Amygdala

Marybell Katastrophy - Amygdala
Snowhite/Rough Trade
Format: CD

Mit ihrem Debütalbum "More" und insbesondere den eklektisch inszenierten Live-Shows machten Marie Høljund und Emil Thompson ab spätestens 2010 als Dänemarks neue Hoffnung am dortselbst wahrlich nicht hoffnungsarmen Indiepop-Himmel auf sich aufmerksam. Auf dem nun vorliegenden Zweitling vollziehen Marybell Katastrophy nun zumindest mal einen konsequenten Schritt: Die auf dem Debütalbum noch deutlich vorhandenen New-Wave-Elemente wurden auf ein minimales Mindestmaß eingedampft und ersetzt durch E-Pop der Extraklasse.

"Extraklasse" deswegen, weil es sich hier keineswegs um das zwar hitparadentaugliche Standard-Format handelt, das insbesondere in England zur Zeit fröhliche Urstände feiert, sondern weil sich Marie und Emil durchaus Mühe geben, ihr Material unkonventionell, abwechslungsreich und fast schon ein wenig sperrig zu organisieren. Das macht aber Sinn, denn der oft in dieser Sparte verharrende Eindruck der Repetition findet hier so gut wie gar nicht statt. Monotonie ist etwas anderes. Stattdessen gibt es immer wieder kleine Schlenker, Haken und Ösen, an denen sich das Ohr reiben kann und letztlich macht das die Musik sehr viel interessanter und lebhafter, als das reines Club-Futter je könnte. Hinzu kommt der nach wie vor vorhandene Hang zur Opulenz, mit der Marybell Katastrophy ihre Songs operettenhaft aufbohren. Insgesamt ist dies ein durchaus veritabler Beitrag zur Tradition der dänischen Anything Goes Pop Kultur.



-Ullrich Maurer-


 

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