Ein besonders großes Ego scheinen die Dänen von DeSoto Caucus nicht zu haben. So agieren sie seit Jahren als die "europäischen Giant Sand" oder als Band für Isobel Campbell, Mark Lanegan, Kurt Wagner und zuletzt Nieve Nielsen. Nebenher machen die Herren auch Musik unter eigenem Namen (und der ist ganz schön seltsam). Nun ist der jetzt vorliegende Einstand bei Glitterhouse aber keineswegs eine Giant Sand-Light-Scheibe geworden (obwohl die Herren schon deutlich machen, was sie bei Ihrem Herrchen Howe Gelb gelernt haben). Vielmehr gefällt das Werk durch eine fast unerwartete Freude am Ausformulieren der vorgetragenen Songs - und diese sind, insbesondere was die Melodieführung und die vorgestellten, phantasiereichen Arrangements betrifft, nicht von schlechten Eltern - auch (oder vielleicht weil) sich die Grooves durchaus oft im gewohnten "Tucson-Sound" ergehen. Insgesamt ist dieses eine höchst organische, spielfreudige, in Maßen sperrige, auf jeden Fall aber ungemein kurzweilige und unterhaltsame Veranstaltung geworden, die in der Live-Umsetzung mit Sicherheit noch einige Überraschungen offenbaren wird. Übrigens: Fans der oben aufgelisteten Acts können bedenkenlos zugreifen und auch andere dürften ihren Gefallen an der durchaus attraktiven Mischung "Skandenamericana meets Wüstenrock" finden. Auch ohne Ego.