Wenn David Draiman und damit der Fronter von Disturbed eine Solo-Platte ankündigt, hält sich die Aufregung ehrlich gesagt ziemlich in Grenzen. Weil eben jene Disturbed in der Vergangenheit nicht gerade mit Super-Alben oder großartigen Ideen geglänzt haben. Wenn es dann aber heißt, Serj Tankian (System Of A Down), Tom Morello (Rage Against The Machine), Geezer Butler (Black Sabbath), Glenn Hughes (Deep Purple, Black Sabbath), M. Shadows (Avenged Sevenfold) und Lizzy Hale (Halestorm) würden auf "Device" mitmachen, sieht die Sache doch gleich anders aus.

Und tatsächlich. So ganz scheiße ist das Album dann auch nicht. Und nicht nur die Lieder mit den Gästen gefallen. Wobei die Tankian-Nummer "Out Of Line" schon eine der besten ist. Ziemlich wuchtig, ziemlich gut nach vorne gehend und ein ziemlich einzigartiges Duett. Auch die Morello-Nummer "Opinion" gefällt mit seinen fiesen Riffs (klar...) und spannendem Refrain, obendrauf hat die M. Shadows-Zusammenarbeit "Haze" guten Wumms und Gloria. Doch Draiman, der derzeit übrigens das nächste Trivium-Album produziert, der fleißige Hund, kann es eben auch alleine. Das ins fast ins Industrial-Fach rutschende "Vilify" zum Beispiel tritt besonders Arsch. Ist also besser als der Rest, aber trotzdem typisch für das Album. Denn der Kerl schielt hier immer wieder in frühe Filter- oder Manson-Gefilde, ohne dabei seinen von Disturbed mitgebrachten Sound zu vernachlässigen. Und genau das ist es dann auch, das den Liedern die besondere Note gibt, die er mit seiner Hauptband schon lange verloren hat. Was "Device" jetzt auch nicht überragend aufregend macht - dazu sind manche Lieder und ganz besonders "Through It All" mit Glenn Hughes und "Close My Eyes Forever" mit Lzzy Hale einfach viel zu langweilig - aber doch besser, als zuvor erwartet.