Zwischen den Stühlen Postrock und Old School Prog - und dennoch vom Underground-Tipp zum Household Name mutiert: An CBP führt derzeit kein Weg vorbei, nicht beim Burg Herzberg Festival, nicht beim Night Of The Progs und schon gar nicht beim Rockpalast (vgl. Surfempfehlungen). So richtig geschnackelt hatte es mit "(Mankind) The Crafty Ape" (2012), dem auch noch letztes Jahr die ähnlich großartige und mit 45 Minuten reichlich erwachsene EP "No Sadness Or Farewell" gefolgt war. Um das derzeit wirklich heiße Eisen weiter zu schmieden, verkürzt nun ein Live-Mitschnitt von 2011 aus Poznań/Posen die Wartezeit auf das für Anfang '14 angekündigte nächste Studiowerk.

Und die verkürzt der Doppeldecker gut. Denn das ist nochmal so ein richtiges "Live-Doppel-Album" wie "The Song Remains The Same" oder "Made In Japan" zum Beispiel. Ohne jetzt stilistische Parallelen ziehen zu wollen... Aber hier wie dort kann man die Stücke kaum jemals mit den Studioversionen verwechseln. Nicht etwa wegen der (im Mix sehr dezent behandelten) Publikumsreaktionen, sondern wegen der Rauheit, dem Härteplus und den durchaus angenehm ausufernden Soli.

Altprogger dürften spätestens ab dem zweiten Drittel von CD1 (vorsichtig) auf die arthritischen Knie fallen ("Of A Lifetime" mit Gesang von Miriam Wolf und einem mal mehr nach Jimmy Page als nach David Gilmour klingenden Solo , "The Brain", "Goodnight Europe", "The Heart Of Every Country"). CD2 bietet gleichfalls viel Wohlklang, aber mit dem durch einen wahren Gary Glitter-Rhythmus auffallenden "Release The Clowns" oder dem ulkigen "Bella Ciao" auch viel Experimente. Ciao Bellisime - bis möglichst bald!