Seit nunmehr auch schon wieder zehn Jahren sorgt Eric Bibb für frischen Wind in der Blues Szene. Anders als viele seiner Kollegen setzt er dabei nicht auf den elektrischen Blues, sondern die akustisch Variante und kommt damit der heiteren Gelassenheit etwa eines Mississippi John Hurt nahe - gleichwohl Bibb seine Songs stets mit souligen Grooves vorträgt und keineswegs nur beim Folk-Idiom wildert. Vielmehr kommt auf dem neuen Album - auch im Namen - eine gewisse Gospel-Thematik zum Tragen, die sich allerdings nahtlos in Bibbs Tun integriert und sich jetzt nicht etwa in Form von Spirituals aufdrängt. Bei aller Hinwendung zu seinen durchaus virtuosen Fähigkeiten als Gitarrist sieht sich Bibb vor allen Dingen als (politisch wacher) Storyteller und Songwriter - was sich übrigens auch die abwechslungsreichen Arrangements seiner Songs weitab vom Blues-Standard-Schema deutlich wird. Ganz en passant ist ihm mit "Jericho Road" sein bislang vielseitigstes und auch rundestes Album gelungen.