Das dritte Album des schottischen Sextetts darf man wohl einen Volltreffer nennen. So wie Sänger Rick Anthony die Intentionen hinter "Strange Friend" zusammenfasst, klingt das ziemlich beliebig: "A desire to try and get back to that feeling of just being a bunch of us in a room playing music together." Vielleicht hätte man sich diese Worte sparen sollen, denn so, wie sie einen da öde anschauen, möchte man die Platte am liebsten gleich in die nächste Mülltonne rutschen lassen. Ja, Rückkehr zu den Wurzeln, Nostalgie und Mid-Career-Crisis, das hört man nicht zum ersten Mal. Mit ziemlicher Sicherheit erstmals hört man aber Laute wie diese.

Wiedererkennungswert par excellence, nicht viele Musiker schaffen es, so einzigartig zu klingen. Da driftet man zwischen mal lustigem, mal düsterem Folkrock, wird zwischendurch zuverlässig unberechenbar ein bisschen Psychedelic und Experimentierfreude eingestreut und so das ganze Album hinweg für "Häh?"-Momente gesorgt, die stets von einem "Aha!" abgelöst werden, wenn das geneigte Zuhörerhirn dann auch endlich die Genialiät hinter dem Ganzen erfasst hat.

Der stete Teppich griffiger Synthie-Stakkatos bietet einen wunderbaren Kontrapunkt zu Anthonys nasal-bassiger Charismatikerstimme und wird ergänzt von Gitarren, die sich mal zu dicken Wänden türmen, mal frickelige Hooks liefern. Dieser Sound schlägt Funken.