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23.05.2014
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R.E.M. - Unplugged 1991/2001: The Complete Sessions

R.E.M. - Unplugged 1991/2001: The Complete Sessions
Warner Music
Format: 2CD

Man hat es schon gut als Fan und Freund von R.E.M. - weil eben trotz Trennung noch so viel passiert, noch so viel Neues entdeckt, gehört und genossen werden darf. Vergessen kann man diese Band so nicht. Jetzt ganz frisch am Start: eine Wiederveröffentlichung der beiden legendären "MTV Unplugged"-Auftritte. Natürlich aufgepimpt und um bisher unveröffentlichte Aufnahmen von damals erweitert.

Als R.E.M. 1991 erstmals vor der MTV-Kamera den Stecker zogen, war es keine große Show. Eine große Sache, ja, aber eben keine Show, da steckte kein Thema hinter, keine große Inszenierung, kein nachgebautes Hotel (wie bei Lindenberg) und keine Höhle (wie bei den Fantastischen Vier). Es gab die Band und es gab die Zuschauer. Und wunderbare Musik in damals überraschenden Versionen. "Out Of Time" war gerade erschienen und so spielte man Songs wie "Low", "Radio Song", "Endgame", "Half A World Alive" und natürlich "Losing My Religion" (und nicht "Shiny Happy People"). Obendrauf gab es ein "Love Is All Around"-Cover und reichlich ältere Sachen wie zum Beispiel "It's The End Of The World As We Know It (And I Feel Fine)", "Popsong 89" oder "Disturbance At The Heron House". Und das alles wurde damals gezeigt und anschließend auf Platte veröffentlicht. Erstmals zu hören sind jetzt aber die fünf Lieder "Fretless", "Swan Swan H", "Rotary Eleven", "Get Up" und "World Leader Pretend". Ob das die Platte besser macht? Ja, klar, mehr ist hier tatsächlich besser. Und es waren sicherlich keine qualitativen Gründe, die gegen die Veröffentlichung sprachen.

Gleiches dürfte für die nächste Veröffentlichung sprechen. Im Jahre 2001 war man bei "Reveal" angekommen und eröffnete dann auch mit "All The Way To Reno (You're Gonna Be A Star)", ehe man sich einmal hin und wieder zurück spielte, dabei größtenteils auf die Monsterhits verzichtete ("Losing My Religion" aber musste wohl sein) und mit Sachen wie "So. Central Rain", "Country Feedback" oder "Cuyahoga" alles richtig machte. Und auch fünf der sechs hier erstmals veröffentlichten Lieder fallen in diese Kategorie: "Disappear", "Beat A Drum", "I've Been High", "I'll Take The Rain" und "Sad Professor". Nummer 6 aber ist ein Knaller. "The One I Love", in einer betörend schönen Version, eindringlich und außergewöhnlich. Und fast alleine genug, um sich diese Wiederveröffentlichung zu kaufen.



-Mathias Frank-


 

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