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27.06.2014
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Niila - Gespenster

Niila - Gespenster
Brilljant
Format: CD

Keine Ahnung, ob sie das gut finden oder scheiße, keine Ahnung, wie oft der dieser Vergleich genannt wird. Ist mir egal. Ich sag es trotzdem: Niila sind die besseren Tocotronic. So! Also die besseren Tocotronic von heute, weil Niila so wie die Tocotronic von früher klingen. Verkopft, verschroben, verzerrrt. Nur in modern, nur im Heute angekommen. Eine teuflische Mischung.

Zwei Jahre nach dem wunderbaren "Abheutesindwirnichtmehralleine"-Album melden sich die Niedersachsen mit dem nächsten Album zurück und auch wenn das mit acht Liedern und 42 Minuten nicht gerade aus allen Nähten platzt, ist "Gespenster" einfach mal ziemlich fantastisch. Herrlich schräg und schwer und träge ("Tiefes Wasser"), manchmal nervig und dann wieder - wenn zum Beispiel bei "Als ich 6 war" das Schlagzeug Fahrt aufnimmt und für einen kleinen Momente dieser ganz störrische Ballast abgeworfen wird - euphorisch, wunderschön und charmant ("Zwischen den Stühlen sitze ich am liebsten, zwischen den Zeilen leg ich mich zur Ruh" singen sie in "Ich lass mich gehen") und tatsächlich immer spannend. Weil diese Mischung, die teuflische, aus dunklem Indierock, drögem Punkrock und cleverem Gefrickel funktioniert, weil die Stimme zwischen Schrei und Gesang genau drauf passt und weil Niila natürlich mehr als nur die besseren Tocotronic sind.



-Mathias Frank-


Video: "Gespenster"
 

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