Was für ein Comeback: Zehn Jahre nach dem beeindruckenden "The Lay Of Leithian" veröffentlicht Enwar alias Thomas Reybard einen Nachfolger, der sogar noch atmosphärischer und besser geraten ist. Das ist angesichts der wohlausgewählten, diesmal mit 20 Mitmusikern bestückten Gästeliste vielleicht auch nicht weiter erstaunlich. Das Konzept blieb jedoch gleich: das Werk von J.R.R. Tolkien und generelle Mittelerde-Inspiration werden mit rein akustischen Hilfsmitteln zum Klingen und Nachschwingen gebracht.

Texte und Musik stammen wieder ausschließlich von Engwar, mitgeholfen haben dabei aber diesmal wie gesagt u.a. eine Sängerin (Alice Jean), Kontrabass sowie bundloser akustischer Bass, Flöte, ein volles Streichquartett sowie ein in einer Kirche aufgenommener Chor. Und genau das macht diese 40 Minuten Middle-Earth-Soundtrack nochmals kurzweiliger, intensiver und letztlich auch ästhetischer. Engwars eigener Gesang ist erheblich klarer und differenzierter geworden, wie schon "The Parting" gleich nach dem Kammer-Musik/Folk-Intro "Hither Land" verrät. Gleichzeitig führt sich hier Alice im Duett ideal ein. "By The Shore" erhält seinen Wellenschlag u.a. von Cyrille Javanauds Querflöte während "Namarië" nicht nur wegen der Gitarren auch von einem frühen Anthony Phillips-Album stammen könnte. "Vinyamar" wird u.a. durch den Chor zum Soundtrack für einen vor dem inneren Auge ablaufenden Film - inklusive 3D-Brille.

Generelle Melodik, Gesang und Cello-Begleitung machen aus dem Titelstück einen Höhepunkt dieses behutsam und immer wieder zu entdeckenden Kleinkunstwerks. Das Album bietet neben der CD und Booklet mit allen Texten auch eine DVD mit einem 5.1-Surround-Mix.