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26.04.2012
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Philhelmon - Enjoy It While It Lasts

Philhelmon - Enjoy It While It Lasts
Eigenveröffentlichung
Format: CD

Prächtiges Nerdsfutter! Denn was kann mit einer Scheibe schon schieflaufen, deren erster Track "The Final Frontier" heißt - und bei der es dann auch noch, wenn auch in leicht übertragener Manier, um Captain Kirk und die Enterprise geht!? Faszinierenderweise auch hier - gar nichts. Das stellt im weiteren Verlauf auch die schneidige Gitarrenarbeit von Greg den Hartog sicher, der sonst bei den MeloThrashern Sudden Annihilation shreddet.

Apropos Gäste: Mit dem Kickstarter-finanzierten Philhelmon-Projekt scheinen sich der Multiinstrumentalist, Komponist und Texter Henk Bol sowie der Mitschreiber und Hauptsänger Ky Fifer (u.a. Wilson Fifer Rose, Alex Arrosmith) einen Traum erfüllt zu haben. Wie eine Wunscherfüllung bar jeden Kalküls wirken jedenfalls diese teils teils ausgesprochen verspielten, üppig produzierten Kompositionen mit jeweils mindestens einem Highlight auf der Gästeliste.

Kys hoher, klarer, leicht nasaler, häufig im Mehrspurverfahren gesetzter Gesang weckt nicht nur beim folgenden funky Progstück "How Wrong" Assoziationen an Trent Gardner. Sinnliche Slide-Gitarre und betörende Hintergrundchöre von Margie Fifer lassen den Slowsong "Dance The Night Away" noch verträumter werden. Beim besonders melodischen "In The Forest" zeigt Gastgitarrist Albert Houwaart, was in 80 Sekunden Gitarrensolo so geht - beeindruckend! "You Never Look" und das leider in Kitsch ausufernde "War Child" haben ansatzweise Pop-Prog-Qualitäten, die man auch vom frühen Alan Parsons Project kennt. Ein schönes Tapping-Solo (Joop Wolters!) rettet "Civilization Number IX" vor den hier etwas schematisch wirkenden Drums und Loops.

Nun aber zurück zum Nerdstum: Ein dreiteiliger Track heißt doch tatsächlich "How I Love My iPad". Die Ironie ist hier hauchzart und um so bösartiger: "O iPad you can change the world [...] I believe the impossible can be made possible [...] Technology turned into art". Das Synth-Solo dazu und weitere Keyboards wurden übrigens folgerichtig mit den Apps Animoog, MorphWiz und GarageBand auf einem iPad eingespielt und bearbeitet. Beim symphonischen "Golden Days (Strange Kind Of Song Revisited)" allerdings jubeln eine waschechte Farfisa - bedient vom Ayreon-Mitstreiter Clem Determeyer - und old school Synthesizer (seitens Nick Oosterhuis; u.a. Dyecrest, Matthias Reim, Peter Kraus!). Das siebenminütige Titelstück ist der finale Höhepunkt aus dieser prallvollen Progrock-Wundertüte.



-Klaus Reckert-


Album Trailer
 

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