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29.08.2014
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Opeth - Pale Communion

Opeth - Pale Communion
Roadrunner Records/Warner Music
Format: CD

Was ist das kontroverse Vorwerk "Heritage" abgefeiert, fast genau so oft aber auch in der Luft zerfetzt worden. Unsereinemwelchen hat es nie allzu viel bedeutet, umso überraschender kommt die spontane Begeisterung für diese Kommunionsfeier! Wieder singt der diesmal ohne Guitar Credits genannte (!) Mikael ausschließlich clean/grunzfrei, wieder findet sich vergleichsweise mehr Widerhall von steinalten Scorpionsplatten (Mikael Åkerfeldt verehrt Uli Jon R.) als von Death Metal, wieder mellotronisieren die Schweden, was das alte Zeug hält - und dennoch ist das Gesamtergebnis runder, stimmiger, überzeugender und damit letztlich suchtbildender - also genau was der Fan sucht.

Das eröffnende "Eternal Rains Will Come" lockt mit Orgel, Mellotron, sensiblem Schlagwerkeinsatz und zurückgenommenem Gesang und einem enorm melodischen Lick von Fredrik Åkesson in das Geschehen: "zartbesaitete Prog-Fans, hier wird Euch kein Grunz-Leids getan!" (Erlkönig)... Stattdessen dürfen sich Schöngeister daran erfreuen, das Mikael wohl selten einfühlsamer gesäuselt hat, als gerade hier (das konnte er immer schon, allerdings bis vor kurzem meist im Wechsel mit bärbeißigen Growls).

Als Riesenplus für Prog-Fans erweist sich auch einmal mehr Keyboarder Joakim Svalberg: "Moon Above, Sun Below" verdankt viel von seinem geheimnisvollen Flair dem einfühlsamen Rhodes-Spiel des Nachfolgers von Per Wiberg und das jazzige "Goblin" (eine Verbeugung vor der italienischen Prog-Legende) ist endgültig sein Showpiece. Der Harmonie-Gesang von "River" steht näher bei David Crosby & Co. als bei Steven Wilson (der den Mix versorgt hat und nicht nur deshalb ein Einfluss ist und bleibt). "Voice Of Treason" bezieht einen Großteil seiner Dramatik aus den Streicher-Arrangements.

Und ein Song wie "Faith In Others" (dem laut Steven Wilson "besten Song, den Mikael jemals komponiert hat") verheiratet das Retro-Konzept von Heritage mit der melodischen Wucht von "A Fair Judgement", die auf "Heritage" nicht so ausgeprägt war. Ergibt in Summe einen Traum von einem Album, das man nur für das (zumindest beim uns vorliegenden Exemplar) wirklich völlig unleserlich gedruckte, ansonsten aber hübsch aussehende Booklet schelten kann.



-Klaus Reckert-


"Eternal Rains Will Come"
"Cusp Of Eternity"
 

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