Zehn Jahre, fünf Alben - und trotzdem sieht Jens Friebe immer noch so beneidenswert frisch und jugendlich aus wie einst zu "Vorher Nachher Bilder". Auf dem nunmehr fünften Werk "Nackte Angst zieh dich an wir gehen aus" (ohne Kommata!) drängt der Künstler so vehement wie selten auf die Dancefloor: Mit Stücken wie "Hölle oder Hölle", "Dein Programm" oder "Sei einfach nicht du selbst" finden sich gleich mehrere tanzbare Songs auf dem Album.

Doch dazwischen gibt es immer wieder - und so kennt man Friebe schon eher - nachdenkliche Lieder wie das Klavierstück "Schlaflied", der Titelsong oder "Zahlen zusammen gehen getrennt". Das soll natürlich keineswegs bedeuten, dass die schnelleren Stücke stumpfe Partyhits wären. Im Gegenteil: Wie immer versteht es Friebe wie kaum ein zweiter in Deutschland kluge Gedanken, scharfsinnige Beobachtungen und clevere Wortspielereien sowohl in scheinbar verträumte Balladen als auch in schunkelige Dance-Stücke zu verpacken. Und das gefällt - es scheint, als könne Jens Friebe einfach nichts falsch machen.