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06.02.2015
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Father John Misty - I Love You, Honeybear

Platte der Woche

KW 06/2015


Father John Misty - I Love You, Honeybear
Bella Union/Pias Cooperative/Rough Trade
Format: CD

Hat eigentlich schon mal jemand bemerkt, dass die Fleet Foxes eigentlich nichts konkretes mehr zustande brachten, nachdem Josh Tillman die Band verließ? Wenn man sich nun dieses zweite Father John Misty-Album anhört, dann wird zumindest deutlich, welches kreative Potential die Foxes mit dem Weggang ihres - ähem - Drummers dereinst einbüßen mussten. Das wiederum von Jonathan Wilson kongenial produzierte Werk baut darauf auf, was Tillman mit seinem Father John Misty-Debüt "Fear Fun" ins Auge fasste. Nur ist alles größer, schöner, besser und verrückter geworden. Tillman bezeichnet das Ganze als Konzeptalbum über eine mögliche Version seiner selbst: Einen Josh Tillman, der ganz schön viel Zeit damit verbringt, seinen Kopf gegen die Wand zu kloppen, fadenscheinige Beziehungen mit Fremden zu kultivieren und Intimität um jeden Preis vermeiden möchte.

Da gibt es natürlich eine ganze Menge zu singen - und das tut Tillman dann auch. Er selbst meint, er sei als Sänger gewachsen - es sind aber vor allen Dingen die opulent angerichteten Kompositionen in Form klassischer Old-School-Popsongs (die freilich auch mal in Form eines Elektronik-Pop-Tracks daher kommen dürfen), die aufhorchen lassen. Und ein Streichorchester wird auch bemüht. Angeblich hat Tillman das plüschige Setting bei einem Trip in Joshua Tree erträumt. Das klingt angesichts des Ergebnisses absolut glaubwürdig. So muss zünftiger, größenwahnsinniger Psycho-Pop einfach klingen.



-Ullrich Maurer-


 

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