Finnland ist musikalisch ja für alles Mögliche berüchtigt - Heavy Metal, Polka, Nonsense-Pop und Folklore etwa - aber es gibt dort auch eine lebendige Blues-Szene. Vorreiter dieser Szene ist seit Jahren Micke Bjorklof, der indes erst seit seiner letzten Veröffentlichung mit der seit zehn Jahren unveränderten Band Blue Strip international von sich reden macht, in Finnland aber der ungekrönte König des Blues ist. Das von Kollege John Porter produzierte Album "Ain't Bad Yet" präsentiert sich als perfekt inszenierte Bluesrock-Scheibe mit einer deutlichen Betonung des Rock-Elementes und einer für diese Art von Musik ungewöhnliche Melodiebereitschaft. Überhaupt scheint sich Bjorklof eher als Songwriter denn als virtuoser Musikant zu begreifen (wie es im Bluesrock vornehmlich Usus ist). Dass der Blues-Touch dabei eher ins Hintertreffen gerät, macht nichts, denn der von Porter greifbar in Szene gesetzte klassische Old-School-Touch verleiht der Melange Bjorklof den notwendigen Punch.