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29.01.2016
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Turbostaat - Abalonia

Turbostaat - Abalonia
Pias/Rough Trade
Format: CD

Jetzt haben sie uns wieder. Haben sie mich wieder. Denn so gut das letzte Album "Stadt der Angst" auch war, diese Großartigkeit der ersten Alben hatte es nicht. "Jetzt sind Turbostaat nur noch klasse", schrieben wir, schrieb ich. Und das tat damals weh. Um so schöner, dass eben diese Großartigkeit nun wieder da ist. "Abalonia", was für ein geiles Album.

Dabei klingen Turbostaat 2016 nicht wieder wie auf "Das Island Manöver" oder "Vormann Leiss", vom Härtegrad und von den musikalischen Aggressionen her ähnelt das Ganze eher der letzten Platte. Aber die neuen Songs haben wieder diese besondere Aura, diese Einzigartigkeit und auf eine sanfte Art eine gewisse Sperrigkeit. Turbostaat frickeln wieder mehr, verwirren und fordern, versuchen und überraschen. Eine Nummer wie "Der Wels" zum Beispiel, auf den ersten Blick ganz normal, Midtempo, Jan schreit. Aber darunter liegt ein Rythmus, der einen nicht still sitzen lässt. Nicht im Konzert, nicht im Bus, nicht im Supermarkt. Alles auprobiert, klappt nicht, ich schwör. Oder "Die Arschgesichter". Schon vom Namen ein Knaller, musikalisch ganz besonders. Es beginnt reduziert, ja fast schon sanft. Und ohne später wirklich auszubrechen, erschaffen Stimme und Musik im Laufe des Songs eine ungeheure Intensität, wie sie nur wenige Bands mit einem Sound wie diesem erschaffen können. Nur zwei Beispiele. Am Ende treten alle zehn Songs ganz massiv Popo, vom straighten Opener "Ruperst Gruen" bis zum hymnischen Abschluss "Abalonia". Dazwischen liegt mit das Beste, was man in Sachen Punkrock in diesem Jahr hören darf. Wahnsinnig gutes Album. Und kein Konzept-Album...



-Mathias Frank-


Video: "Abalonia"
Video: "Wolter"
 

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