Die Besetzungsliste des zweiten Nive Nielsen-Albums auf Glitterhouse liest sich wie ein Who Is Who der Wüstenrock-Abteilung. Nicht nur sämtliche Musiker aus dem aktuellen Giant Sand-Umfeld (inkl. Howe Gelb daselbst) sind mit an Bord, sondern auch eine ganze Riege internationaler Gastmusiker (u.a. John Parish und Ralph Carney, dem die Ehre gebührt, eine ganze Brass Section im Alleingang zu emulieren) geben sich sozusagen die Klinke in die Hand. Das ist aber auch erklärlich, denn die Aufnahmen fanden über einen relativ langen Zeitraum "all over the place" statt. Mühelos zusammengehalten wird das Ganze aber vom humorigen Charme der Grönländerin, die das stilistische und stimmungsmäßige Sammelsurium am Ende mit einer Art naiver Cleverness zu einem schlüssigen Ganzen verquickt.

In der Tat klingt "Feet First" sogar kohärenter als das Debüt-Album. Das liegt auch daran, dass die Sache arrangementsmäßig mit druckvollen Gitarren, Streichern, den erwähnten Bläsern, singender Säge, Banjos, Mandolinen, Ukulele, Synthesizern und jeder Menge Percussion aufgefüllt bzw. sogar aufgemotzt wurde. Das ist dann nun mal tatsächlich eines dieser wirklich seltenen, gelungenen zweiten Alben, wie man es sich auch gewünscht hätte.