18.03.2016 http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=16564 |
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Grant-Lee Phillips - The Narrows Yep Roc/H'art Format: CD Es ist ja teilweise geradezu beängstigend, wie verlässlich Altmeister Grant-Lee Phillips für gewöhnlich seine Americana Folkpop-Hits aus dem Ärmel schüttelt. Mit solcher Routine kommt aber leicht die Selbstgefälligkeit einher. Vielleicht aus diesem Grunde entschloss sich Phillips also zu einem radikalen Schritt - und zog vom heimatlichen Kalifornien ins rurale Tennessee - unter anderem auch, um sich so musikalisch neu inspirieren zu lassen. War sein letztes Werk "Walking In The Green Corn" noch seine Version eines Landei-Albums, auf dem er auf der Suche nach den akustischen Wurzeln seines Tuns eben durch die jungen Maisfelder marschierte, so steht auf dem nun vorliegenden Werk - wohl zur Erntezeit - ein musikalisches Portrait seiner neuen Heimat an.
Obwohl die neuen Songs nun keineswegs ein für Phillips neues musikalisches Terrain beackern, kommen die Stücke doch ein wenig düsterer - oder besser: "Erfüllt von einer gewissen Sehnsucht und einem bestimmten Sinn und Zweck" daher. Phillips nimmt den Hörer somit mit auf seiner Entdeckungsreise und schildert seine Beobachtungen mit der lakonischen Gelassenheit eines gewieften Routiniers - aber eben auch mit einer gewissen Neugier (auch auf die eigenen Wurzeln, die sich u.a. darauf beziehen, dass Phillips teilweise indianischer Abstammung ist). Zusammen mit Jerry Roe und Lex Price, die sich Phillips als Fans und Verehrer andienten, entstand so in Dan Auerbachs Studio (und dessen Vintage-Equipment) ein Album, das sich sozusagen anfühlt wie ein paar neuer Mokassins, in denen man sich gleich wohlfühlt, obwohl sie eben noch auf dem Regal gestanden haben und das Preisschild noch dran ist... -Ullrich Maurer- |
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