22.04.2016 http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=16660 |
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Parquet Courts - Human Performance Rough Trade Records/Beggars Group/Indigo Format: CD Mit "Human Performance" liefern Parquet Courts - je nach Zählung (gibt es doch unter dem Namen Parkay Quarts ein weiteres, ebenfalls exzellentes Album von einer Hälfte der Band) - ihr drittes und gleichzeitig ihr bestes Album ab. Noch immer betreibt die Band aus New York (woher auch sonst?) fast völlige Internetverweigerung - man findet im Netz lediglich einen spärlich gepflegten Wordpress-Blog, der hauptsächlich mit mehr oder weniger kryptischen YouTube-Schnipseln befüllt wird - "Content Nausea" lautet das Stichwort.
Dennoch schafft das Quartett um Andrew Savage es wie derzeit keine andere Rockband, das immer absurdere Leben westlicher Großstädter in ihren Songs auf den Punkt zu bringen: Mit Zeilen wie "You look so nice / Chinese fried rice / Wouldn't you know / That place just closed / I was just here" oder "No town, no city / No identity, no city / No thoughts, no feeling, no city" beschreibt Savage den Irrsinn zwischen Älterwerden, Gentrifizierung und der ohnmächtigen Apathie angesichts der ganzen Misere. Noch immer können Parquet Courts die Pavement-Vergleich nicht ganz von sich schieben - dennoch ist der Sound der Band nach drei bzw. vier Alben und mehreren EPs gereift und mehr und mehr zu ihrem eigenen geworden. Auf "Human Performance" klingen Parquet Courts wie nie zuvor nach Parquet Courts. Die Dringlichkeit des Debüts, das neben Pavement immer auch ein bisschen an The Strokes erinnerte, ist verschwunden - passte aber ohnehin noch nie richtig zu einer Band zwischen Slackertum, kühlem Zynismus und existenzialistischem Ennui. Die bisweilen fast schon enervierenden Wiederholungen von "Sunbathing Animal" hat die Band zugunsten stärkerer Americana-Elemente eingetauscht. Die Kombination aus beidem mitsamt der scharfsinnigen Alltagsbeobachtungen Savages sind die große Stärke die Platte einer der besten Rockbands unserer Tage - die leider noch immer viel zu wenig gehört wird. -Felix Maliers- |
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