Bei uns noch ein unbeschriebenes Blatt, ist Amanda Bergman in ihrer Heimat Schweden zumindest unter dem Projektnamen Idiot Wind bzw. als Mitglied der Band Amason und ihre Touren als Suport von First Aid Kit und The Tallest Man On Earth durchaus ein Begriff. Kein Wunder, dass ihr autobiographisch inspiriertes Debütalbum unter eigenem Namen durchaus schlüssig und ausgeschlafen daher kommt.

Im Prinzip macht Amanda Bergman eine Art von Gitarrenpop - allerdings auf eine ganz eigene Weise. Denn weder legt sie sich auf klassischen, noch auf Folkpop fest und auch von den in Skandinavien so beliebten Americana-Assoziationen hält sie sich fern. Tatsächlich hat es Amanda Bergman geschafft, ein eigenes Subgenre zu kreieren, in dem insbesondere ihre wandlungsfähige Stimme prägend im Raum steht. Damit ist nicht gemeint, dass Amanda die Oktavebleiter hoch und runterkrabbelt, sondern dass sie ihre Stimme mal federleicht schwebend, mal druckvoll sonor, mal ätherisch angehaucht und mal jubilerend hymnisch einzusetzen versteht. Musikalisch gibt es eine Art zeitgemäßer, melodisch verbrämter New Wave-Variante, in der neben filigran verwobenen Gitarrenornamente auch Keyboards und pulsierende Rhythmen den Ton angeben. Und letztlich kommt "Docks" für eine skandinavische Produktion sogar betont heiter und leichtfüßig daher.