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23.09.2016
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Beach Slang - A Loud Bash Of Teenage Feelings

Platte der Woche

KW 38/2016


Beach Slang - A Loud Bash Of Teenage Feelings
Big Scary Monsters/Alive
Format: CD

Um Beach Slang ist ein ziemlicher Hype entstanden, die Band wird gerade vom Punk bis zum Hipster von gefühlt allen gemocht und abgefeiert, jeder steht auf diesen dreckig-melodischen Indierock, den Slacker-Charme, den Punkrock, der so gar nicht modern, aber herrlich vertraut klingt. Und es ist ja auch ziemlich gut, was Beach Slang so machen. Es ist sogar ganz schön super.

Manch einer wirft die Band in die The Gaslight Anthem-Ecke, andere nennen es Grunge, manche einfach Vollbart-Punkrock. Alle kann man verstehen, alle haben irgendwie trotzdem nicht recht. Denn Beach Slang sind nicht wirklich zu fassen und auch wenn man hier und da an die denkt und dort an die anderen, am Ende passt es nicht, am Ende sind es Beach Slang. Und die sind vor allem ganz schön aus dem Herzen, sind direkt und authentisch und wenn man sich ihre schnoddrigen Lieder anhört, möchte man mit ihnen ein Bier trinken, möchte man mit ihnen feiern und die Nacht verbringen. Dabei ist es niemals plump, was der Philly-Dreier hier abliefert, es ist einfach nur mitreißend. "Punks In A Disco Bar" zum Beispiel, was hat der Refrain für eine Wirkung. Das ist kurz vor Hymne. Unten gibt's den Link zum Video. Oder gleich mal der Opener "Future Mixtape For The Art Kids". Meine Güte. "Play it loud, play it fast" singen sie zum Einstieg und das machen sie und das machen wir. Aufdrehen, einsteigen, Spaß haben. Groovt wie Hölle das Stück. Und dazu herrlich roh produziert.

Überhaupt, roh, ob Sound oder Stimme, ob Stimmung oder überhaupt, dieses Album ist roh und direkt, es ist pur und schnörkellos. "Atom Bomb" ist ein weiteres Paradebeispiel. Furztrocken wird geschrotet, sich dabei ein bisschen bei den Hives bedient und mit diesem konsequent-eingängigen Refrain jeder eingefangen. Nicht mögen, nicht mitmachen? Nicht möglich.

"Spin The Dial" wird dann zwischenzeitlich ein bisschen ruhiger, besitzt aber trotzdem eine ungeheure Kraft, auch "Hot Tramps" oder "Wasted Daze Of Youth" spielen gekonnt mit Tempo-Wechseln, "Art Damage" hat später schon fast magische Momente im Hintergrund, "Warpaint" am Ende düstere Augenblicke. Jeder Song ist am Ende super, jeder Song ist besonders und auch wenn es bei manchen Songs ein, zwei Durchläufe braucht, bis man die Schönheit entdeckt, alle zusammen machen aus diesem Album ein ganz besonderes Album.



-Mathias Frank-


Video: "Atom Bomb"
Video: "Punks In A Disco Bar"
 

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