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05.04.2004
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Tim Donahue feat. James LaBrie - Madmen + Sinners

Tim Donahue feat. James LaBrie - Madmen + Sinners
Frontiers/Soulfood
Format: CD

Ein Meister der bundlosen Gitarre tut sich mit Dream Theater-Sänger James LaBrie zusammen (der mit aktuellem D.T.-Album "Train Of Thought" und desse Live-Vorstellung auch in Deutschland grad bewiesen hat, sein längeres, u.a. durch Krankheit bedingtes Formtief überwunden zu haben) - was soll da schiefgehen? Die Produktion vielleicht, doch dazu weiter unten mehr. Erstmal aber strotzt dieses Album natürlich vor Showpieces für den singenden Weichkäse (der abermals rundum überzeugt) und für Mr. Donahue, der neben sämtlichen Gitarrenparts noch gleich Bass und Keyboards bedient hat. Fürs Schlagwerk war Mike Mangine zuständig, bekannt von Jobs für Steve Vai und Extreme, der sich für diese Arbeit als Drummer von LaBries Soloprojekt Mullmuzzler empfahl. Aber auch dieser Vollblutmusiker kann dann eben doch nicht verhindern, was leider allzuoft passiert, wenn besessene Virtuosen sich Gesang von ihren Wunschkünstlern per Tape oder ProTool-File importieren und ansonsten monatelang ohne Fremdinput oder Kontrollinstanz vor sich hinfrickeln.

"Madmen + Sinners" ist zugegeben ein Projekt von ehrfurchtgebietenden Musikern, die hier aber dennoch leider in erster Linie Tonspuren übereinander getürmt haben, die wenig Emotion hervorzurufen verstehen. Darüber hinaus ist das Opus einfach überproduziert mit hier noch einem Sequenzelchen gregorianischen Chören aus der Dose und da noch einem Pfund Kirchenorgel. Laut Plattenfirma das beste Album von Donahu. Die scheinen u.a. "Voices In The Wind" nicht zu kennen (war ja auch nicht für sie, sondern noch bei Eclipse / SPV), auf dem er mit Paul Rodgers als Sänger weniger Gefreake, aber ca. 20mal mehr Gefühl transportierte.



-Klaus Reckert-


 

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