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07.10.2016
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Banks - The Altar

Banks - The Altar
Capitol/Universal
Format: CD

Irgendwie hat es die Gute aber mit der Religion: Das erste Album der Kalifornierin Banks nannte sich "Goddess" und dieses neue nun "The Altar". Im Grunde genommen aber - und selbst wenn es auch auf "The Altar" noch weitere spirituelle Andeutungen wie "Judas", "Haunt" oder "Poltergeist" gibt - dreht sich dann doch alles um Banks selbst. Das machen dann Tracks wie "Fuck With Myself", "Mind Games" oder "This Is Not About Us" deutlich, in denen es um Seinszustände und Beziehungsdifferenzen geht. Im Grunde genommen nutzt also auch Banks die Musik in gewisser Weise zur Selbsttherapie. Schon alleine aus diesem Grund hat sie sich gegenüber "Goddess" gar nicht so sehr verändert, wie sie auch in Interviews gerne bestätigt.

Das heißt dann aber nicht, dass sich Banks nicht musikalisch weiterentwickelt hätte. Steckte man die 28-jährige nach der Veröffentlichung ihres Debüts umgehend in die R'n'B-Ecke und verglich sie (wegen der entsprechenden musikalischen Elemente) gerne mit farbigen Kolleginnen, so wendet sich Banks auf dem neuen Album (ohne dabei wesentlich sonniger oder heiterer zu werden) stärker den E-Pop-Elementen ihres Tuns zu. Dreh- und Angelpunkt bleiben indes die immer wieder eingestreuten, fast lautmalerischen melodischen, rhythmischen und strukturellen Exkursionen, die gerne mal ein Songformat sprengen und den durchgehenden Einsatz in Clubs eher verhindern. Banks verfolgt halt einen ganz eigenen ästhetischen Anspruch jenseits konkreter Genre-Schubladen. Gerade das aber macht - in Kombination mit den mystischen Inhalten - ihren (auf diesem Album übrigens besonders brillant klingenden) Mix aus E-Pop, R'n'B und atmosphärischen Avantgarde-Sprengseln auch langfristig interessant.



-Ullrich Maurer-


 

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