Nun ist "Something Else" zwar immer noch nicht das lange angedachte Comeback-Album der Cranberries geworden - aber angesichts des 25-jährigen Band-Jubiläums wollten sich Dolores O'Riordan und ihre Mannen auch nicht damit begnügen, einen Best-Of-Sampler auf den Markt zu werfen. Das mit Anlehnung an der Debütalbum "Everybody Else Is Doing It So Why Can't We" trefflich benannte und gestylte Album "Something Else" ist nun so eine Art Hybrid-Lösung geworden. Es gibt hier nämlich die bekanntesten Songs der Iren in neuen Aufnahmen, die unter Beteiligung des Irish Chamber Orchestra in Limerick eingespielt wurden. Zusätzlich sind dann noch drei neue Songs enthalten, die zwar nicht unbedingt zum alten Oeuvre der Band, aber doch zum Setting des Albums passen. Das Konzept funktioniert merkwürdigerweise bei den Up-Tempo-Nummern am Besten, denn bei diesen fallen die ansonsten ziemlich aufdringlich arrangierten und unnötig süßlichen Orchesterpassagen nicht so sehr ins Gewicht.

Die Unterschiede zwischen den Originalaufnahmen von damals und den neuen Akustik-Versionen sind natürlich offensichtlich - zum einen, weil die Gitarrenarbeit hier kaum eine Rolle spielt und zum anderen, weil Dolores O'Riordan heutzutage mit einer gewissen Gelassenheit an die Sache herangehen kann, die in den nervösen Anfangstagen natürlich noch nicht gegeben war. Am Ende kommt so ein Werk dabei heraus, mit dem die alten und neuen Fans der Band - und auch jene der Solo-Arbeiten Dolores' - gut leben können. Ob sich so allerdings neue ganz Käuferschichten ansprechen lassen, darf bezweifelt werden.